Auch wenn es noch von beruflichen Umständen abhängt, ob ich die Reise im Sommer tatsächlich antreten werde, habe ich schon mal mit Russisch lernen begonnen.
Als Primarlehrer erteile ich ja selber Fremdsprachenunterricht, und die modernen Sprachlernmethoden, bei denen man erst mal mit Sprechen loslegt und irgendwann später die Grammatik dazu lernt, liegen mir nicht. Ich bevorzuge die systematische Vorgehensweise: Zuerst will ich die Grundlagen kennen und dann schreiben und sprechen. Als Lehrmittel habe ich mich daher für den Sprachkurs Russisch mit System von Langenscheidt entschieden, der meine Erwartungen soweit gut erfüllt. Einzig zu bemängeln habe ich im Moment, dass bei den russischen Wörtern auf die phonetische Schrift weitestgehend verzichtet wird. Diese wäre jedoch eine grosse Hilfe, zumal sich die kyrillischen Schriftzeichen von unseren doch wesentlich unterscheiden und dann auch noch nicht immer gleich ausgesprochen werden: Ein russisches o ist manchmal wirklich ein deutsches o, kann aber auch als a oder als ä ausgesprochen werden, je nach Betonung und Stellung innerhalb des Wortes. (An alle Russisch-Kenner: Ich hoffe, dass ich das so richtig formuliert habe.)
Der Sprachlernkurs beinhaltet neben der gedruckten Schrift auch die kyrillische Handschrift. Und letzt wirds erst richtig lustig: Ein c ist ein s, ein u ist ein i, ein y ist ein u, ein m ist ein t, ein н ist ein n, ein g ist ein d und so weiter. Das Wort Student, auf Russisch mehr oder weniger gleich ausgesprochen wie auf deutsch, schreibt sich in russischer Druckschrift студент, in russischer Handschrift so ähnlich wie cmygeнm.
Meine ersten Schreibversuche habe ich bereits auf Instagram gepostet:
Der eine oder andere meiner russischen Follower hat diese auch schon kommentiert – auf russisch natürlich. Da ist man um ein Tool wie Google Translate wieder mal echt dankbar. Im Moment schlage ich mich erst mal mit Sätzen rum wie Мама дома (Mama ist zu Hause) oder Это моя тетя (Das ist meine Tante) – was darüber hinausgeht ist doch noch eher schwierig.
Montag, 18. März 2013
Samstag, 2. März 2013
Wie die Idee zur Reise entstand
s. Hinweis am Ende dieses Blogposts
Im Sommer 2013 fahren meine Frau und ich getrennt in die Ferien. Regula besucht einen mehrwöchigen Englisch-Kurs in den USA, doch für Amerika fehlt mir das Interesse für eine längere Reise; zumal wir in den letzten Jahren oft in Nordamerika waren, wenn auch nicht in den USA, sondern in Kanada.
Bald einmal war also klar, dass wir diesen Sommer wieder einmal getrennte Ferien machen würden: Ihr Ziel ist klar, doch wohin würde ich fahren? Im hohen Norden Europas war ich noch nie, und Skandinavien ist mir fast völlig unbekannt. Zeit also, wieder mal was Neues zu entdecken. Und zwar mit dem Auto.
Ein erster Blick auf die Landkarte machte die Reise dann schnell wirklich interessant: Denn Richtung den Norden Skandinaviens muss man schliesslich nicht zwingend über Dänemark fahren, es gibt auch noch die alternative Route über das russische Karelien. Soweit die Idee.
Nun hat mich das Reisefieber aber wirklich gepackt. Schon lange hege ich eine heimliche Faszination für Russland. Auch wenn man heute wesentlich komfortabler durch das russische Karelien reisen kann als noch vor 10-15 Jahren: Damals bestand diese weit über 1000 Kilometer lange Strecke offenbar grösstenteils noch aus einer Schotterpiste, die streckenweise mit tennisballgrossen Steinbrocken belegt war. Heute zeigt ein Blick auf Google Earth und Streetview, dass man mittlerweile hauptsächlich eine moderne und komfortabel ausgebaute Strasse erwarten darf.
Bis anhin habe ich mich noch nicht konkret mit einer Einreise nach Russland befasst. Braucht man dazu heute eigentlich noch ein Visum? O ja! Und ausserdem noch einen Krankenversicherungsnachweis und ein Einladungsschreiben, für die Einreise mit dem Motorfahrzeug muss zudem noch eine russische Haftpflichtversicherung abgeschlossen werden, und, und, und. Alles in allem aber nichts, was sich mit etwas bürokratischem Aufwand nicht überwinden liesse. Ausserdem bin ich ja nicht der erste Westler, der nach Russland fährt.
Dann gibts aber vielleicht doch noch ein grösseres Problem: Natürlich kann ich kein Wort Russisch! Ich kann ja noch nicht mal die kyrillische Schrift lesen. Nun ja: für einen Intensivkurs in Russisch wäre ja bis zu den Sommerferien gerade noch Zeit. Die russischen Äquivalente für sein und haben konjugieren können und dann die wichtigsten 50 Verben in der Grundform und 100 Nomen kennen, das wäre ja schon mal besser als gar kein Wort Russisch zu sprechen.
Da ich letzte Woche krank im Bett lag und es für die Bedienung des Computers gerade noch reichte, hatte ich ausgiebig Zeit, an der Route zu feilen (s. auch Bild oben). Mittels Google Maps habe ich mir folgende Reiseroute zusammengestellt:
Die Strecken habe ich mir so eingeteilt, dass die Fahrzeiten her auch ausreichend Zeit für Verpflegung und Erholung lassen, und ausserdem will ich ja zwischendurch auch mal etwas mehr als die Füsse vertreten und mir vielleicht auch mal den einen oder anderen Tag Aufenthalt gönnen – wobei ich mir natürlich bewusst bin, dass ich den grössten Teil der Reise hinter der Windschutzscheibe verbringen werde. Die Reiseziele sind nicht fix, sondern Richtziele. Nicht mit einberechnet sind allfällige Verzögerungen an Grenzübergängen, Behinderungen im Strassenverkehr u.s.w. Alles in allem denke ich, dass die Reise in vier Wochen einigermassen angenehm zu bewältigen sein sollte.
Reisen und übernachten werde ich relativ bescheiden, und zwar in Regulas Fiat Doblo, der uns schon auf unserer letztjährigen Reise an die Ost- und an die Nordsee zuverlässige Dienste erwiesen hat. Wenn man alleine oder zu zweit reist, kann man im hinteren Teil bequem schlafen, unter der Liege ist ausreichend Platz für Gepäck. Vielleicht hab ich ja Glück und der eine oder andere, der Russland schon mal mit dem Auto bereist hat, stösst zufällig auf diesen Blogpost. Jegliche Tipps, Empfehlungen und auch Erfahrungsberichte sind natürlich sehr willkommen.
Vorwiegend aus beruflichen Gründen kann ich diese Reise nicht in diesem Sommer antreten. Sie ist auf das nächste Jahr verschoben.
Im Sommer 2013 fahren meine Frau und ich getrennt in die Ferien. Regula besucht einen mehrwöchigen Englisch-Kurs in den USA, doch für Amerika fehlt mir das Interesse für eine längere Reise; zumal wir in den letzten Jahren oft in Nordamerika waren, wenn auch nicht in den USA, sondern in Kanada.
Bald einmal war also klar, dass wir diesen Sommer wieder einmal getrennte Ferien machen würden: Ihr Ziel ist klar, doch wohin würde ich fahren? Im hohen Norden Europas war ich noch nie, und Skandinavien ist mir fast völlig unbekannt. Zeit also, wieder mal was Neues zu entdecken. Und zwar mit dem Auto.
Ein erster Blick auf die Landkarte machte die Reise dann schnell wirklich interessant: Denn Richtung den Norden Skandinaviens muss man schliesslich nicht zwingend über Dänemark fahren, es gibt auch noch die alternative Route über das russische Karelien. Soweit die Idee.
Nun hat mich das Reisefieber aber wirklich gepackt. Schon lange hege ich eine heimliche Faszination für Russland. Auch wenn man heute wesentlich komfortabler durch das russische Karelien reisen kann als noch vor 10-15 Jahren: Damals bestand diese weit über 1000 Kilometer lange Strecke offenbar grösstenteils noch aus einer Schotterpiste, die streckenweise mit tennisballgrossen Steinbrocken belegt war. Heute zeigt ein Blick auf Google Earth und Streetview, dass man mittlerweile hauptsächlich eine moderne und komfortabel ausgebaute Strasse erwarten darf.
Bis anhin habe ich mich noch nicht konkret mit einer Einreise nach Russland befasst. Braucht man dazu heute eigentlich noch ein Visum? O ja! Und ausserdem noch einen Krankenversicherungsnachweis und ein Einladungsschreiben, für die Einreise mit dem Motorfahrzeug muss zudem noch eine russische Haftpflichtversicherung abgeschlossen werden, und, und, und. Alles in allem aber nichts, was sich mit etwas bürokratischem Aufwand nicht überwinden liesse. Ausserdem bin ich ja nicht der erste Westler, der nach Russland fährt.
Wie schwierig ist Russisch? |
Da ich letzte Woche krank im Bett lag und es für die Bedienung des Computers gerade noch reichte, hatte ich ausgiebig Zeit, an der Route zu feilen (s. auch Bild oben). Mittels Google Maps habe ich mir folgende Reiseroute zusammengestellt:
Die Strecken habe ich mir so eingeteilt, dass die Fahrzeiten her auch ausreichend Zeit für Verpflegung und Erholung lassen, und ausserdem will ich ja zwischendurch auch mal etwas mehr als die Füsse vertreten und mir vielleicht auch mal den einen oder anderen Tag Aufenthalt gönnen – wobei ich mir natürlich bewusst bin, dass ich den grössten Teil der Reise hinter der Windschutzscheibe verbringen werde. Die Reiseziele sind nicht fix, sondern Richtziele. Nicht mit einberechnet sind allfällige Verzögerungen an Grenzübergängen, Behinderungen im Strassenverkehr u.s.w. Alles in allem denke ich, dass die Reise in vier Wochen einigermassen angenehm zu bewältigen sein sollte.
Fiat Doblo |
Vorwiegend aus beruflichen Gründen kann ich diese Reise nicht in diesem Sommer antreten. Sie ist auf das nächste Jahr verschoben.
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